Bitkom-Studie: Deutsche Unternehmen bremsen KI durch ineffiziente Datenutzung

Daten sind das Rückgrat der Implementierung von KI-Strategien in Unternehmen. Trotzdem schöpft die Mehrheit der deutschen Firmen das Potenzial ihrer verfügbaren Daten nicht vollständig aus. Eine aktuelle Bitkom-Umfrage, an der 603 deutsche Unternehmen mit mindestens 20 Mitarbeitern teilnahmen, zeigt, dass nur 6 Prozent der Unternehmen ihre Daten vollständig nutzen. Hingegen nutzen 60 Prozent ihre Daten gar nicht oder nur unzureichend.

Diese Zurückhaltung beeinträchtigt die Einführung von KI-Technologien in den Unternehmen erheblich. Ralf Wintergerst, Präsident des Bitkom, betont die entscheidende Rolle der Daten und ihrer Nutzung für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. „Zukunftstechnologien wie Künstliche Intelligenz entfalten ihre volle Wirkung erst, wenn adäquate Daten zur Verfügung stehen“, erklärt er. Ohne eine fundierte Datenbasis können KI-Modelle nicht effizient trainiert werden, was ihre Leistung und den daraus resultierenden geschäftlichen Nutzen stark beeinträchtigt. Deutschland riskiert, den Anschluss zu verlieren, wenn dieser Trend nicht umgekehrt wird.

Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen plant, innerhalb der nächsten zwei Jahre datengetriebene Geschäftsmodelle zu entwickeln. Dennoch sehen sich nur 7 Prozent der Unternehmen als Vorreiter in diesem Bereich. Die Mehrheit stuft sich als durchschnittlich oder rückständig ein, während 19 Prozent glauben, den Anschluss bereits verloren zu haben.

Es ist an der Zeit, dass Unternehmen ihre Datenstrategien überdenken. Etwa ein Drittel der befragten Unternehmen plant, Maßnahmen zu ergreifen, um ihre Daten künftig besser zu nutzen. Die Studie hebt die Bedeutung gemeinsam nutzbarer Datenräume hervor, die den Datenaustausch zwischen Unternehmen erleichtern sollen. In der europäischen Automobilindustrie hat sich mit Catena-X bereits ein solcher Datenraum etabliert, an dem sich große Hersteller wie BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen beteiligen.

Allerdings bestehen Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes, rechtlicher Unsicherheiten und des potenziellen Missbrauchs von Daten, wie die Studie zeigt. 58 Prozent der Befragten äußern Datenschutzbedenken, 44 Prozent sind von rechtlichen Unsicherheiten betroffen und fast ebenso viele fürchten den Datenmissbrauch. Der Bitkom fordert daher die Förderung des unternehmensübergreifenden Datenaustauschs und die Schaffung praxisorientierter Datenschutzregelungen, um das volle Potenzial der Daten auszuschöpfen und die KI-Implementierung voranzutreiben.

Die Ergebnisse der Bitkom-Studie verdeutlichen, dass viele Unternehmen das Potenzial ihrer Daten noch nicht vollständig erkennen. Um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, ist es entscheidend, dass Unternehmen ihre Datenstrategien überdenken und optimieren.

 

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